„Anregende Vielfalt der Talente“
– „Junge Preisträger präsentieren sich bei den Weingartner Musiktagen“.
Der Kritiker der BNN schreibt dazu unter anderem:
„(…) der aus Dresden stammende Cellist Friedrich Thiele (…) erhielt Gelegenheit, sein beachtenswertes Potenzial im ausverkauften Turmzimmer des Rathauses von Weingarten zu demonstrieren. (…)“ // „Eine hervorragenden Eindruck hinterließ das Karlsruher A-Capella-Quartett (Penelope Gatidis, Lili-Sophie Schneider, Benjamin Mues und Karl Andrej Beier) mit seinem Streifzug durch die Musikgeschichte von Orlando di Lasso bis Paul Hindemith. Die Bundessieger bestachen nicht nur mit Klangschönheit und Investitionssicherheit (…).“ // „Mit nahe am Klang des Originals interpretierten Songs von Adele („Rolling In The Deep“) oder „Break Free“ setzte die Bundessiegerin der Sparte „Popgesang“, die in Bammental bei Heidelberg lebende Tanea Romond, einen ansprechenden Kontrapunkt bei den Musiktagen.“ //
Den ganzen Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten zum Konzert vom 13.10.2019 lesen Sie HIER.
Fotos WMJK 2019
Ich fand die BNN-Kritik zum Konzert der „Young Elites“ unangemessen, deshalb nachstehend mein Leserbrief vom 20.10. als Kommentar dazu:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre vergangene Woche in der Hardt-Ausgabe veröffentlichte Kritik zum Konzertabend der Weingartner Musiktage mit den „Young Elites“ und der Austausch mit weiteren Konzertbesuchern zwingen mich förmlich zu diesem Leserbrief – dies sogar auf die Gefahr hin, als unwissender Musikbanause dazustehen.
Sei es die Kritik am für einzelne Stücke nicht geeigneten Flügel oder auch die an einzelnen Darbietungen – ich kann die Vielzahl an negativen Bewertungen auch nicht annähernd nachvollziehen.
Vielmehr habe ich den Eindruck, dass hier eigenes musikalisches Wissen an den Mann oder die Frau gebracht werden sollte, ungeachtet der Anerkennung der Rahmenbedingungen oder gar der Personen und Persönlichkeiten.
Bei den nicht nur für mein Empfinden zu Unrecht so stark kritisierten Künstlern handelt es sich um junge Talente, denen hier eine Plattform gegeben wird, um einem interessierten Publikum in einem dafür geeigneten Rahmen ihren derzeitigen Leistungsstand vorzustellen.
Dass gerade einmal 15-jährige Talente den Mut und das Können besitzen, sich einem breiten Publikum zu stellen, verdient Anerkennung und Applaus; damit waren die Besucherinnen und Besucher des Konzerts glücklicherweise deutlich großzügiger als Ihr Konzertkritiker.
Auch sollte er (oder sie?) sich einmal die Frage stellen, was eine solche Kritik auslösen kann. Auf der einen Seite wollen die Veranstalter junge Talente fördern (was ihnen glücklicherweise immer wieder gelingt), auf der anderen Seite benötigen die jungen Künstlerinnen und Künstler eine respektvolle Begleitung. Dazu gehört für mich unabdingbar eine angemessene Kritik, und hier gingen nicht nur für mich einzelne Passagen Ihres Beitrags absolut daneben.
Was bleibt, ist die Anregung, einmal darüber nachzudenken, wie ein angemessener öffentlichkeitswirksamer Umgang mit mehr als nur hörenswerten Vertretern der Smartphone-Generation aussehen könnte und sich selbst und sein Wissen (und Können?) etwas zurückzunehmen.
Vor allem aber bleibt die Erinnerung an einen wunderbaren Abend mit wunderbaren Talenten, die sicher länger anhalten wird als die an Ihre Kritik.